Monet und Camille

Monet und Camille

Biografie einer Beziehung

In English : Monet and Camille : A relationship Biography

  En Francais : Monet et Camille : Biographie d'une relation

camille Doncieux











14. November 1840

Oscar-Claude Monet wird in Paris geboren.

Um 1845

Die Familie siedelt nach Le Havre um.

1858

18-jährig lernt Monet den Landschaftsmaler Eugène Boudin kennen, der ihn zum Malen anregt. Ein erstes Landschafts-

gemälde wird in der Städtischen Ausstellung in Le Havre gezeigt. Monet beschließt, Maler zu werden.

1859

Monet reist nach Paris und knüpft Kontakte zu verschiedenen Künstlern.

1860

Monet tritt in die freie Académie Suisse ein und besucht Ausstellungen der Barbizon-Maler.

April 1861

Monet wird zu einem siebenjährigen Militärdienst einberufen, den er jedoch nach einem Jahr wegen einer Typhuserkrankung abbricht.

1862–63

Monet kehrt zum Erholungsurlaub nach Le Havre zurück. Dort lernt er den holländischen Marinemaler Johan Barthold Jongkind kennen, mit dem er Landschaftsstudien in freier Natur macht.

Auf Wunsch seiner Tante, die ihn finanziell unterstützt, setzt Monet seine künstlerische Ausbildung im Atelier von Charles Gleyre in Paris fort, wo auch die späteren impressionistischen Gefährten Pierre-Auguste Renoir, Frédéric Bazille und Alfred Sisley eingeschrieben sind. Neben Atelier-Studien bei Gleyre fahren Monet und Bazille in den Wald von Fontainebleau und an die normannische Küste, um in der freien Natur zu malen.

1864

Nach der Schließung des Ateliers Gleyre setzt Monet seine Landschaftsstudien auf eigene Faust fort; seine Familie, die ihn lieber im Atelier eines anerkannten Meisters zu sehen wünscht, droht, ihm die finanzielle Unterstützung zu streichen. Erstmals bittet Monet seinen Freund Bazille um Geld, wie er es in den folgenden Jahren noch häufig tun wird.

1865

Monet und Bazille beziehen ein gemeinsames Atelier in Paris. Monet ist mit zwei Seestücken im Salon vertreten; positive Kritiken ermutigen ihn zu einem großen Figurenbild, das Frühstück im Grünen, das er mit großem Ehrgeiz in Angriff nimmt. Erstmals ist hier die Begegnung mit Camille Doncieux dokumentiert, die wie Bazille für das Gemälde Modell steht.

1866

Das Frühstück im Grünen wird nicht rechtzeitig zum Salon fertig, darum malt Monet das lebensgroße Bildnis Camille. Die Kritiker beurteilen das Bild positiv; viele fühlen sich an die Werke Edouard Manets erinnert.

Der große Erfolg im Salon sichert Monet vorübergehend weitere finanzielle Unterstützung durch seine Verwandten, so dass er im Sommer 1866 frei von Geldsorgen malen kann: In Ville d'Avray bei Paris entsteht das große Figurenbild Frauen im Garten, für das Camille abermals Modell steht.

1867

Die finanziellen Probleme Monets verschärfen sich abermals: Die Familie verweigert ihm weitere Unterstützung, die Frauen im Garten werden von der Salonjury abgelehnt. Im Frühjahr stellt sich heraus, dass Camille ein Kind erwartet. Zahlreiche Bittbriefe Monets an Bazille zeugen von der Ausweglosigkeit seiner Lage.

Am 8. August bringt Camille im Beisein Monets ihren Sohn Jean-Armand-Claude zur Welt.

1868

Nach einem kalten, von Armut überschatteten Winter in Paris ziehen Monet und Camille im Frühjahr 1868 auf das Land, zunächst nach Bennecourt, dann nach Le Havre. Dort werden fünf Werke Monets in der Internationalen Marine Ausstellung gezeigt, der Künstler erhält eine Silbermedaille.

In Louis-Joachim Gaudibert findet er einen Bewunderer, der ihn durch Aufträge (u.a. das Bildnis der Mme. Gaudibert ) und auch finanziell unterstützt. Arsène Houssaye, der Leiter der Zeitschrift L'Artiste, kauft das Bild Camille für 800 Francs.

1869

Monets Bilder werden von der Salon-Jury abermals abgelehnt. Er stellt im Schaufenster des Farbenhändlers Latouche ein heftig diskutiertes Seestück aus. Mit Renoir malt er an der Grenouillère, einem modernen Ausflugslokal bei Paris. Hier entwickeln sie die künstlerische Sprache des Impressionismus mit kurzen, freien Pinselstrichen, die das flimmernde Licht auf dem Wasser darstellen.

1870

Am 28. Juni heiraten Monet und Camille. Den Sommer verbringen sie in Trouville, wo eine Serie von Studien mit Camille am Strand entsteht. Wegen des deutsch-französischen Krieges geht Monet im Herbst nach London ins Exil. Dort lernt er den Kunsthändler Paul Durand-Ruel kennen.

1871

Durand-Ruel kauft erstmals Bilder von Monet. Die Familie reist nach Holland und verbringt den Sommer in Zaandam. Ende des Jahres zieht Monet mit seiner Familie nach Argenteuil, wo er ein Haus mit Atelier nahe der Seine mietet.

1872

Vor allem die Ankäufe Durand-Ruels ermöglichen Monet sorgenfreies Arbeiten in Argenteuil. Im Frühjahr entsteht eine Reihe von Bildern im sonnigen Garten Monets; unter blühenden Bäumen sind Camille und andere Personen zu sehen.

1873

Im Frühjahr und Sommer malt Monet mehrfach den Garten seines Hauses mit Camille und Jean. Im April trifft er sich mit Pissarro und Sisley, um über eine Künstlervereinigung zu beraten, die eigene Ausstellungen organisiert. Die Société anonyme coopérative d'artistes wird am 27. Dezember gegründet.

1874

Am 15. April eröffnet die Ausstellung der Société anonyme coopérative d'artistes. Monet zeigt unter anderem sein Werk Impression, Sonnenaufgang, das den Kritiker Louis Leroy auf das abfällig gemeinte Schlagwort Exposition des Impressionnistes bringt: Die Bezeichnung „Impressionisten“ ist damit geboren.

1875

In diesem Sommer malt Monet Camille besonders häufig, oft auch in Begleitung ihres Sohnes Jean. Erstmals seit 1868 stellt Monet sie wieder auf zwei großen Figurenbildern dar: Der Spaziergang. Frau mit Sonnenschirm und Camille im japanischen Kostüm.

1876

Wieder leidet Monet unter Geldsorgen, die Erlöse aus seinen Bildern sind gesunken und können die steigenden Ansprüche der Familie nicht decken. Unterstützung erhält Monet u.a. durch den Sammler Ernest Hoschedé, in dessen Schloss Rottembourg in Montgeron er von Juli bis Dezember arbeitet. Ob er in dieser Zeit schon eine Affäre mit Hoschedés Frau Alice hat, die er 13 Jahre nach Camilles Tod heiraten wird, ist nicht gesichert.

1877

Eine zweite Schwangerschaft schwächt Camilles Gesundheit. Monet arbeitet in diesem Jahr verstärkt in Paris, in Argenteuil entstehen nur einige wenige Bilder. Camille malt er nur ein einziges Mal in dem Gemälde Camille mit einem Veilchenstrauß. Es ist das letzte Bild, das Camille lebend wiedergibt.

1878

Am 17. März wird sein zweiter Sohn Michel Monet geboren. Im Spätsommer zieht die Familie nach Vétheuil, einem kleinen Ort an der Seine nahe Paris. Sie teilen sich das Haus mit den Hoschedés, die bankrott sind.

1879

Am 5. September 1879 stirbt Camille Doncieux im Alter von 32 Jahren an Unterleibskrebs. Monet malt sie ein letztes Mal: Camille auf dem Totenbett.

1880–1926

Der Tod Camilles markiert einen menschlichen und wirtschaftlichen Tiefpunkt im Leben Monets. In den Jahren danach beginnt sich die Situation des Künstlers kontinuierlich zu bessern. Durand-Ruel fördert Monet durch regelmäßige Ankäufe und Ausstellungstätigkeit.

Nach dem Tod von Camille leben Monet und seine beiden Söhne weiterhin zusammen mit Alice Hoschedé und ihren Kindern. 1883 mieten sie ein Haus in Giverny, das Monet bis zu seinem Lebensende bewohnen wird. Mehr und mehr widmet er sich seinem heute berühmt gewordenen Garten als bevorzugtem Sujet: 1897 malt er die ersten Seerosen-Bilder.

1890 kauft Monet das Haus in Giverny. Zwei Jahre später heiratet er Alice Hoschedé.

5. Dezember 1926

Monet stirbt in Giverny.

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Paris 2012-2013 Exhibition: "Impressionism and Fashion at Musee d'Orsay

A. Cauderlier, 38 route de Giverny 27200 Vernon France, Editor.

Last modified : Sunday, 12-Nov-2006 18:08:26 EST